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Wir begeben uns so langsam Richtung Finale. Denn Circle Of Decisions merkt man deutlich an, wie das Ehinger Quintett das bewährte Grundkonzept der letzten Lieder zusammenschustert und kräftig durchmixt. Man könnte beinahe meinen, dass ihnen die Ideen auszugehen scheinen; und da sind wir in der Eingangs erwähnten fehlenden Abwechslung, die im Metalcore/Deathcore-Bereich gerne um sich greift. Doch da hat man nicht die Rechnung mit Ocean of Plague gemacht. Eingeworfene Crowd-Shouts laden zum mitgrölen ein und … war das gerade ein Ausflug in die dunklen Gegenden des Grind-Core?! What the Fuck! Passt aber gut hinein.

 

Richtung Ende hin wird es wieder etwas atmosphärischer. Stand Your Ground mutet im ersten Reinhören wie ein Lückenfüller an. Man merkt förmlich, dass dieser Song speziell für die Menschen gedacht ist die auf einem Konzertabend vor der Bühne stehen und mitmachen möchten. Im meinem geistigen Auge prügeln sich die Hardcore-Dancer, bevor sie beim Finale mit Feel The Fight, See The Light klitschnass mit den weißen Fahnen wedeln. „Injured and broken“, ist hier die Aussage. Kann ich ganz nachvollziehen. Hier wird musikalisch bewährtes geliefert, das sich grundsolide anhört und am Ende aller Dinge ausklingt wie der tiefe, weite Ozean: rauschend.

Existence Sold beginnt so, wie es aufhören wird und dazwischen liegen Lieder voller bitterer Wahrheiten die unbedingt erzählt werden müssen, wenn es nach den Jungs von Ocean of Plague ginge: The Plague Has Just Begun!

Nach stimmungsvollen Beginn, zeigen die Jungs, dass sie nicht nur wild die Keule schwingen, sondern auch Gefühle präsentieren können. Nämlich dann wenn es bei One Murder Born, Hundreds Follow in die eingestreuten Clean-Gesangs-Passagen geht. Das wirkt bei weitem nicht aufgesetzt und fügt sich gut in die von Double-Basses und knallharten Riffs geprägten Songs ein.

 

Gerade bei diesem Song werden Erinnerungen an die guten alten Architects-Platten wach, bevor diese ein Garant für Mainstream-Orientierte Weichspülmusik wurden.

 

 

Das Cover von 'Existence Sold' lädt definitiv dazu ein, mal 

selber Hand an die Platte zu legen.       Foto: Ocean of Plague

Sehr gut

Fazit:

Wenn man bedenkt, dass die Jungs von Ocean of Plague etwa ein Jahr zusammenspielten, bevor sie diese Platte rausbrachten, kann man in Anbetracht der musikalischen Tiefe nur den Hut ziehen. Man kann natürlich monieren, dass die Texte nicht das feinste zu bieten haben und die bei der Stimme von Shouter Denis in den hohen Tönen noch eine Schippe draufgelegt werden könnte. Allerdings sticht diese durch die Unverwechselbarkeit heraus. Man spürt wie er alles von sich gibt und seine Bandkollegen ihm das nachtun. Potenzial ist da. Ich freue mich auf die Zukunft.

monotyp

Weiter geht es. Keine Zeit zu verlieren. Denn jetzt kommt mein persönlicher Lieblingssong auf der EP: Dead Flesh In A Body.

Was ein Start! Einfacher geht es fast gar nicht und doch klingt es so genial, dass man sich auf die kommenden dreieinhalb Minuten nur noch vor freudiger Erwartung in die klitschnassen Hände klatschen kann.

Hier röchelt sich Denis wie ein Besessener durch das Stück, die Instrumente prügeln dich von der einen in die andere Ecke, ohne zu vergessen, dass der Zuhörer auch einen kurzen Moment zum durschnaufen braucht. Bevor es mit gleichbleibender Brutalität in den Schluss geht.

Ein Deathcore-Quickie per excellence. Wer hier jedoch textlich eine „Ode an Wasauchimmer“ erwartet, wird enttäuscht werden: denn hier geht es um nichts Geringeres als Abtreibungen und deren Konsequenzen. Starker Tobak, welcher von den Texten zwar nicht zu begeistern weiß, musikalisch aber genau in meine Kerbe schlägt.

War das gerade ein Ausflug in die dunklen Gegenden des Grind-Core?!

01    The Plague Has Just Began

02    One Murder Born,

        Hundreds Follow

03    Dead Flesh In A Body

04    Circle Of Decisions

05    Stand Your Ground

06    Feel The Fight, See The Light

Es wird nicht lange gefackelt; das merkt man bereits nach den ersten Sekunden als mir der erste Song, The Plague Has Just Begun, nach dem Intro um die Ohren pfeift.

Wie eine Dampfwalze auf Speed knallen mir die äußerst fetten Gitarren um die Ohren und zeigen mir die Richtung vor. Shouter Denis, könne man meinen, verausgabt sich bereits schon so früh der EP, wenn er dir verheißungsvoll entgegenschreit: „You’re gonna fucking die alone tonight“. Na dann … bitte, gerne.

Gerne wird hier auch mit Tempowechseln gearbeitet, was das Hörvergnügen natürlich die nötige Abwechslung bringen soll, die in diesem Genre gerne mal auf der Strecke bleibt.

Kompromisslos geht es weiter. 

+ Genial in ihrer Einfachheit

+ Atmosphäre

+ Brutalität

 

- Lahme Texte

- Wenig Druck auf der Stimme

OCEAN OF PLAGUE

EXISTENCE SOLD

MELODIC-/DEATH-METAL

OCEAN OF PLAGUE

'Existence Sold'

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