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Im fernen Bayern braut sich was zusammen… Die Regensburger Combo 'Virtue Concept (VC)' hat ein neues Monster gezüchtet und lässt es in Kürze auf die Menschheit los. Dabei machen die sympathischen Jungs einen extrem kompetenten Eindruck. Sowohl auf der Bühne, als auch abseits davon, bieten die Jungs beste Unterhaltung. Dabei teilen die bärprankigen Bayern musikalisch beileibe nicht zimperlich aus. Was Ihr von der Platte ‘Blaze‘ erwarten könnt, erfahrt ihr jetzt.

Die brennende Pranke passt hervorragend zu dem Handabdruck, der nach dem Anhören auf der Visage bleibt.

                                                                                        Foto: Virtue Concept

Fazit:

Die Bande von Bärenbändigern, die sich 'Virtue Concept' nennt, liefert mit ‘Blaze‘ ein heißes Eisen ab! Mit bloßen Händen glühend-heiß geformt, gibt diese eiserne Tatze voll auf die Mütze.

Mit kraftvollem Sound und krallenbewehrten Riffs reißen die sympathischen Regensburger alles nieder. Regelmäßig nickt man im Takt mit und bleibt den Jungs auf der Fährte – selbst wenn die Schienbeine von der Bärenfalle gekappt wurden. Kleine Durchhänger gab es an manchen Stellen schon, aber bei solchen Schellen kommt man halt Mal ins Wanken. Mit ‘Blaze‘ wird man hervorragend unterhalten und Hardcore-Fans können hier nichts falsch machen: denn VC kommt so true, aber frisch und frech wie 'Obey the Brave' daher.

Christian 

Schichl

SEHR GUT

Regelmäßig nickt man im Takt mit und bleibt den Jungs auf der Fährte – selbst wenn die Schienbeine von der Bärenfalle gekappt wurden.

01    Moral Conduct

02    Never Ending Loneliness

03    Wild Wild Web

04    Soul Eater (ft. Max Kersten)

05    The Raging Bear

06    Farewell

07    Dust In Your Eyes

08    Tyrant (ft. Andy Villhauer)

09    Restless

10    Kala-Azar

Bombastisch und brutal beginnen die bayerischen Bären in Moral Conduct. Der fette Sound zeugt von einer professionellen Produktion und drückt einen hilflos in den Stuhl. Wer sich beim Hören nicht festhält wird direkt von der Musik aus dem Stuhl gewatscht. Hier werden geile Riffs und beste Hardcore-Einflüsse genutzt um Wucht zu erzeugen.

Beim ersten Song ist man direkt angefixt, wie Frontbär Raphael schon schreit: „You will feel it“. Da gebe ich ihm Recht.

 

Mit Never Ending Loneliness kommt ein brutal grooviger Song an den Start. Das Intro betont den sehr eigenen Gitarrensound der Platte. Aber ich finde, das hat echt was und kommt ohne großes Brimborium aus. Wer sehen und fühlen möchte, wie einsame Narzissten musikalisch und lyrisch zu Brei geschlagen werden, ist bei diesem Song genau richtig.

 

Und auch in Wild Wild Web geht es wieder sehr kritisch zu.

Die Riffs sind drückend und kraftvoll und bieten eine Grundlage für den treibenden Groove des Songs. Das Tempo ist durchgängig gemächlich, fühlt sich aber immer passend an.

 

Mit Soul Eater wird der eigene Sound noch einmal betont und hat für mich einen gewissen Wiedererkennungswert entwickelt. Auch wenn die Luft ein wenig raus ist, weil sich das Songschema bekannt anfühlt, bin ich immer noch gut unterhalten.

 

Nehmt euch in Acht, hier gibt’s Fünf auf die Zwölf!

 

Der Track The Raging Bear haut wieder voll drauf.

Mit einem unnatürlichen Leuchten in den Augen möchte man sich einen Kanister Spiritus schnappen und irre lachend alle Gardinen anzünden. Alle Stärken der Band sind hier in einem Song vereint: fetter Sound, Groove und Härte.

 

Melancholisch geht es dabei in Farewell zu. Der andersartige Ansatz straft den Text lügen. Hier verabschiedet sich keiner. Mir als Hörer tat der Song gut, um die Spannung wiederzuholen, die langsam verloren ging. Die Jungs können nämlich mehr, wie auf Dauer zirkulierende Hardcore-Tristesse – und heben sich damit in meinen Augen von der Konkurrenz ab.

 

Dust In Your Eyes prügelt mit geilem Introriff direkt alle nieder, die Farewell verarbeiten wollen. Danach geht es eher gemächlich weiter und es dümpelt im Midtempo vor sich hin. Es bleibt solide, aber haut auch nicht vom Hocker.

 

Bei Tyrant legen die Regensburger Bärenbändiger allerdings die Ketten gänzlich ab. Mit der Gewalt einer Gruppe Grizzlies stampfen die Jungs wieder aus den Lautsprechern.

Geile Riffs, groovige Gitarren und Drums und ein richtig geiles Feature machen Tyrant zum Song des Albums für mich. Da wird ausgeteilt und jeder Hieb sitzt perfekt.

 

Aber auch bei Restless kommt keine Langeweile auf. Der Song bügelt alles glatt und hat auch gefühlt mehr Tempo wie seine Vorgänger. Mit einem epischen Breakdown werden dann ein paar Rippen pulverisiert und der Beweis erbracht: Breakdowns können so gut sein, wenn sie richtig eingesetzt werden.

 

Der letzte Song von ‘Blaze‘, Kala-Azar, packt wieder geniale Riffs aus dem Waffenschrank und holt sich am Ende die verdiente Jagd-Trophäe: den Kopf aller Zweifler, Blender oder Manipulatoren dieser Welt. Das Tempo des Songs wechselt oft und lädt am Ende zum breakigen Showdown.

 

Mit ‘Blaze‘ liefern die Regensburger eine überzeugende zweite Platte ab. Diese Bärenfalle schnappt unerbittlich zu und man geht den fünf Bären wehrlos in die Falle.

Das Album bietet geile Riffs, fetten Groove und ein Epilepsiefrei-verdaubares Tempo. Aber nicht nur Hardcore-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Weitere Einflüsse werden ungehemmt eingesetzt und jeder der einmal von dieser Tatze touchiert wird, bekommt sein Fett weg. Die Platte droht an manchen Stellen kurz Schwung zu verlieren und dreht sich musikalisch ein wenig im Kreis. Aber diese Befürchtung wird schnell widerlegt. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, die ergänzend eingesetzt werden, so hilft das dem Spannungsbogen immens.

Insgesamt wird man vom ersten Anschlag an reingezogen und es bleibt fast durchgehend überzeugend. Die Gitarrenfront verliert sich für meinen Geschmack zu oft in Breakdowns, macht das aber durch interessante Riffs trotzdem immer wieder wett. Das Schlagzeug setzt die richtigen Akzente, ohne jetzt für Wow-Effekte zu sorgen. Aber das muss es auch nicht.

Es passt alles hervorragend zusammen. Der Gesang ist auch überaus solide, wobei ich solche Texte mitunter schwierig finde; das klingt dann nicht überzeugend von der Message, oder bleibt einfach flach. Aber das trifft für ‘Blaze‘ nicht zu, auch wenn ich dieser Art von Lyrics nicht so zugeneigt bin. Die behandelten Themen sind analysierend, kritisch und sorgen auch für den „das stimmt, kenn ich so“-, oder „Recht hat er“ -Moment.

Wie auf dem Cover schon angedeutet, bin ich für diese Fünf mittlerweile Feuer und Flamme. VC hat es geschafft aus einem manchmal festgefahrenen Genre alles rauszuholen und wieder mehr Leben einzuhauchen.  

Von: Christian Schichl                          VÖ-Datum: 27. November 2014                  Genre: Hardcore/Metalcore/Mosh

VIRTUE CONCEPT

BLAZE

HARD-/METALCORE/MOSH

TECHNIQUE                                82/100

Voice                                              80/100

Drums                                            82/100

Bass                                                80/100

other Instruments                              -

LYRICS                                          77/100

Guitar                                            86/100

Text                                                70/100

Impact                                            84/100

ARTWORK                                   82/100

Cover                                             82/100

RESULT            82/100

Booklet                                                -

VIRTUE CONCEPT

'Blaze'

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