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Zum Jahresanfang gibt es eine Platte vom Jahresende. Die Death-Thrasher von Lamagra haben ihren EP-LP Zwitter ‘Destructive Creation‘ abgeliefert. Ob sich die neue Platte wie ein scheues Reh vor die Kühlerhaube schmeißt oder einen mit einem Nackenbiss raubkatzenmäßig niederstreckt, erfahrt ihr jetzt.

Als die Tiere den Wald verschrien. Der Grafikstil ist interessant, aber da wäre mit weniger, mehr gegangen.                                                                                                                       Foto: Lamagra

Fazit: 

Kurz und knackig.

Mit ‘Destructive Creation‘ meldet sich die Plüderhausener Death-Thrash-Combo Lamagra zurück.

Mit tierischer Unterstützung wird hier ein Sixpack Metal-Kost eingeschenkt.

Die Songs sind grundsolide und vereinen in einzelnen Parts verschiedene Genre gekonnt zu einem giftigen Cocktail.

Leider bleibt die Leistungskurve nicht immer hoch, sondern sackt früh mal ab. Aber anstatt die Kurve zu kratzen, hat ‘Destructive Creation‘ die Kurve gekriegt und macht dann Bock. Und zwar richtig.

 

Christian Schichl

Empfehlung

[...] werden nicht nur ein paar schöne Klänge, sondern auch die tierischen Gefährten vorgestellt, die bereits auf dem Cover angedeutet, den Hörer beißen, reißen, packen und aufknacken sollen.

01    Introduction

 

02    Destructive Creation

 

03    Beyond the Bars

 

04    Day of Death

 

05    Punishment

 

06    Worldcrusher

 

07    No more Eleven

Im Akustik-Intro Introduction, ja sehr kreativ, werden nicht nur ein paar schöne Klänge, sondern auch die tierischen Gefährten vorgestellt, die bereits auf dem Cover angedeutet den Hörer beißen, reißen, packen und aufknacken sollen. Also dann – auf ins Getümmel!

 

Der Titelsong Destructive Creation geht thrashig-episch los und greift zu, wie ein Gorilla am Chiquita-Stand.

Ohne lange zu Zögern wird man an die Käsetheke geführt und bekommt einen streichzarten „Bree“ aufgetischt, während die Instrumentalfraktion der Fleischtheke ordentlich Gehacktes serviert.

Eine herrliche Mischung aus treibenden und groovigen Parts sorgt für viel Spaß.

Ein gelungener Einstieg.

 

Mit Beyond the Bars begeben wir uns in allseits bekannte Gefilde: dem Wildreservoir des Metalcore.

Aber irgendwo sind wir falsch abgebogen und landen gefühlt in einem Morast. Der Song kommt nicht voran, geht aber auch nicht zurück.

Und während der „Evil Monkey“ im Kleiderschrank uns genau im Auge behält, versinken wir zusammen mit dem Song ganz langsam im Mittelmaß.

 

Ein Schlepper kommt vorbei und zieht uns langsam aus dem schleppenden Vorgänger hervor.

Der Hauptriff von Day of Death lugt erst nur vorsichtig hervor, bevor er dann nochmal wie ein Haifisch einen Zahn zulegt. Und diesen Biss braucht es auch, um wieder an den ersten Song anzuknüpfen.

Es treibt ganz gut voran, ohne jetzt davon zu galoppieren. Es wird textlich zur Selbstreflexion eingeladen. Auch das Armtraining kommt nicht zu kurz, denn hier wird dazu eingeladen den Humpen im Refrain gen Himmel zu recken.

 

Plötzlich liegen wir im Wald auf einer Lichtung und ein Rudel Wölfe blickt uns an. Das schöne Intro lässt einen kurz hoffen. Aber dann schickt Frontsau Alex die Wölfe in den Pit und es fliegen die Fetzen.

Geschieht mir wohl ganz recht. Hab ich doch an der Platte schon zu zweifeln angefangen.

Punishment. Für mich der Höhepunkt der Platte, weil es voll aufs Maul gibt. Das Tempo wechselt oft und ist hoch. Die Riffs sind geil und knallen ordentlich vor den Latz. Eine geschickte Mischung aus Hieben und Bissen, die tierisch Laune macht.

 

Die Messlatte liegt jetzt wieder deutlich höher und panisch versucht man sich aus der Schlangengrube zu befreien. Dank einem genialen Intro ist bei Worldcrusher die Messlatte direkt erreicht und man kann sich an dieser emporangeln. Pech, dass einem etwas Größeres in die Pranken bekommt. Hier geht’s wieder voll ab und wenn man mal Zeit hat zwischen den Hieben aufzublicken, bricht ein blutiges Grinsen hervor - danach die Knochen.

 

No More Eleven ist das finale Stück der Platte und beschreibt die Anzahl an heilen Knochen, die wir bis hierhin noch haben (oder welcher Fantasy-Rasse wir äußerlich nicht mehr hergeben können) – keine „Elf“ mehr.

Der Song baut eine harmonische Atmosphäre auf und packt mich direkt wieder zu einer letzten Umarmung.

Es packt mich mein großer Freund "Joe".

Der Song hat eine geniale Stimmung aufgebaut. Auch der Bass bekommt seinen Auftritt und der Refrain ist einfach nur geil und ein verdammt gieriger Ohrwurm.

Und so endet der Besuch im Wildpark auch noch mit einem Parasiten im Kopf.

 

Am Ende kann ich sagen: JA! Geht doch!

Nach einer kurzen Talfahrt bekommt man wieder sein Fett weg und ‘Destructive Creation‘ macht meist tierisch Spaß.

Insgesamt könnte es verspielter und abwechslungsreicher sein, aber das ist mein persönliches Empfinden.

Der Sound ist gut, aber da ist auch noch Luft nach oben. Die Gitarren könnten noch Textur vertragen und das Schlagzeug rumpelt ab und an eher durch die Boxen.

Die Texte sind ein wilder Themenmix, der über Gesellschaftskritik, Weltuntergang bis Selbstjustiz, ein breites Spektrum abdeckt. Dabei werden die Texte sprachlich sehr einfach gehalten.

Das Cover präsentiert ein Triumvirat der Tierwelt, wobei sich eine Schlange noch auf der Rückseite eingeschlichen hat. Das Cover ist jetzt keine grafische Erleuchtung und eine reduzierte Variante hätte mir besser gefallen. Denn der Grafikstil hat was. Das Booklet (ja, endlich hab ich mal eins bekommen) präsentiert die ganze Bande und bietet leicht leserliche Texte, was leider nicht immer der Fall ist.

Von: Christian Schichl                                           VÖ-Datum: 2014                          Genre: Thrash-Metal/Death-Metal

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LAMAGRA

DESTRUCTIVE CREATION

THRASH-/DEATH-METAL

TECHNIQUE                                77/100

Voice                                              80/100

Drums                                            75/100

Bass                                                75/100

other Instruments                              -

LYRICS                                          70/100

Guitar                                            78/100

Text                                                65/100

Impact                                            85/100

ARTWORK                                   70/100

Cover                                             70/100

Booklet                                           70/100

RESULT            73/100

LAMAGRA

'Destructive Creation'

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